Im Gewinner-Beitrag geht es um die körperliche und psychische Gesundheit von Frauen in der Konfliktsituation einer ungewollten Schwangerschaft: "Kristina Hänel ist Deutschlands bekannteste Abtreibungsärztin. Seit sie um das Recht kämpft, Frauen über Schwangerschaftsabbrüche zu informieren, ist eine alte Debatte neu entflammt: Wer darf in den Lauf des Lebens eingreifen?" Der Beitrag informiert auf hervorragende Weise über den gesamten Themenkomplex und zeigt auf, wie die Hauptperson sich dafür einsetzt, dass den betroffenen Frauen/Patientinnen Optionen weiterhin zur Verfügung stehen und sich diese eher verbessern als verschlechtern: "Fast alle, die zur Abtreibung in Hänels Praxis kommen, sagen, sie seien theoretisch gegen Abtreibungen."
Eine Ärztin, die sich für ihre Patienten einsetzt und dabei persönliche Risiken und Ärger auf sich nimmt: Ihr Weg hat sie bis vor das Bundesverfassungsgericht geführt. "Sie wurde nicht zufällig zur Symbolfigur des neuen Protestes. Diese ruhige, zugewandte ältere Frau weiß genau, was sie tut." Die Autoren beleuchten nicht nur die überaus schwierige und aktuelle Thematik eingehend, sondern sie porträtieren gleichzeitig gekonnt die Protagonistin. Und: "Was Kristina Hänel anfing, ist zu einem Streit geworden, der bis in die Bundesregierung reichte."
Die Ausschreibung des "Deutschen Medizinjournalistenpreis" soll die Bedeutung hervorragender medizinjournalistischer Berichterstattung herausstellen und gleichzeitig fördern. Der Verband der Medizin- und Wissenschaftsjournalisten e. V. (VMWJ) und der Stifter, Bayer Vital GmbH, wollen mit dieser Ausschreibung ein Zeichen für medizinischen und wissenschaftlichen Journalismus setzen, der breite Gruppen der Bevölkerung erreicht und zum Wissen um relevante Gesundheitsthemen beiträgt.