Deutscher Medizinjournalistenpreis

Der Deutsche Medizinjournalistenpreis ist aktuell nicht ausgeschrieben.

Deutscher Medizinjournalistenpreis 2019 geht an Vivian Pasquet

22.12.2020

Dr. Vivian Pasquet erhält den mit Euro 5.000, - dotierten Deutschen Medizinjournalistenpreis 2019 für ihren Beitrag "Impfen (oder etwa nicht?)", der im Dezember 2019 im GEO Magazin erschien. Als Stifter des Preises möchte Bayer den objektiven, medizinischen und wissenschaftlich herausragenden Journalismus fördern, der die Allgemeinbevölkerung über relevante Gesundheitsthemen aufklärt.

Der Film zur Preisverleihung: https://youtu.be/z_h31-lmRDI

Der Beitrag ist online nachzulesen unter https://www.geo.de/wissen/gesundheit/21100-rtkl-gesundheit-impfen-alle-antworten-fuer-die-richtige-entscheidung

Vivian Pasquet setzt sich in ihrem Gewinner-Beitrag ausführlich mit dem kontroversen Thema Impfen auseinander. In ihrem Artikel betrachtet die Medizinerin unterschiedliche Perspektiven von Impfbefürwortern, Impfkritikern und auch Impfgegnern. Sie beschreibt eindrucksvoll, dass sie bei der Breite an Informationen zwischenzeitlich selbst Zweifel hegte. Frau Pasquet, die über ein Jahr lang an ihrem Artikel recherchiert hatte, sagte: "Mein Ziel war nicht die Aussagen von Impfskeptikern zu widerlegen, sondern vielmehr zu erklären, was Impfen bedeutet und wie eine Impfentscheidung zustande kommt. Jeder sollte nach Lesen meines Textes ein Grundwissen zum Thema Impfen haben." Sie fügte hinzu, dass hunderte von positiven Leserbriefen zu ihrem Artikel bestätigten, dass sich die Arbeit gelohnt habe. 

Die fünfköpfige Fach-Jury, bestehend aus Medizinjournalisten des Verbandes Deutscher Medizinjournalisten e.V., hatte in diesem Jahr 30 Bewerbungen aus diversen Printmedien zu beurteilen. Die Wahl fiel einstimmig auf den Beitrag "Impfen (oder etwas nicht?)". 

Dr. Oliver Erens, Vorsitzender des Verbandes der Medizin und Wissenschaftsjournalisten und Teil der Fach-Jury, lobte in seiner Laudatio die objektive, kritische, aber vor allem auch empathische Berichterstattung der Journalistin und sagte dazu: "Man spürt beim Lesen, dass man auch als Fachmann, mit jedem Absatz klüger wird. Der Text von Vivian Pasquet ist gleichermaßen differenziert und überaus anschaulich und er ist ein echtes Lehrstück, wie man das immer wieder kontrovers diskutierte Thema Impfen menschennah aufbereitet, damit die richtigen Entscheidungen getroffen werden können."

Die 1984 geborene Vivian Pasquet absolvierte neben einem Grundstudium der Rechtswissenschaften in Passau auch das Studium der Humanmedizin in Würzburg, Granada und Montevideo. Danach besuchte sie die Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg und promovierte zur Dr. med. Seit 2014 arbeitete sie als freie Journalistin, hauptsächlich für SPIEGEL und GEO. Seit 2016 ist sie Redakteurin bei GEO. Dr. Vivian Pasquet wurde bereits 2016 für einen herausragenden Beitrag zum Thema Polio mit dem Deutschen Medizinjournalisten-Preis 2015 ausgezeichnet.

Deutscher Medizinjournalistenpreis 2018 geht an Lara Fritzsche, Christian Gschwendtner und Kristiana Ludwig

18.10.2019

Der Deutsche Medizinjournalistenpreis 2018 geht an Lara Fritzsche, Christian Gschwendtner und Kristiana Ludwig für ihren Beitrag "Bauchgefühl", der im Juli 2018 im "Süddeutsche Zeitung Magazin" erschien. Der Verband der Medizin- und Wissenschaftsjournalisten e. V. (VMWJ) verlieh den von der Bayer Vital GmbH mit Euro 5.000,- ausgestatteten Deutschen Medizinjournalistenpreis am 11. Oktober 2019 in Berlin. Die Jury hatte in diesem Jahr 31 Bewerbungen aus den Bereichen Print und Online zu beurteilen.

Im Gewinner-Beitrag geht es um die körperliche und psychische Gesundheit von Frauen in der Konfliktsituation einer ungewollten Schwangerschaft: "Kristina Hänel ist Deutschlands bekannteste Abtreibungsärztin. Seit sie um das Recht kämpft, Frauen über Schwangerschaftsabbrüche zu informieren, ist eine alte Debatte neu entflammt: Wer darf in den Lauf des Lebens eingreifen?" Der Beitrag informiert auf hervorragende Weise über den gesamten Themenkomplex und zeigt auf, wie die Hauptperson sich dafür einsetzt, dass den betroffenen Frauen/Patientinnen Optionen weiterhin zur Verfügung stehen und sich diese eher verbessern als verschlechtern: "Fast alle, die zur Abtreibung in Hänels Praxis kommen, sagen, sie seien theoretisch gegen Abtreibungen."

Eine Ärztin, die sich für ihre Patienten einsetzt und dabei persönliche Risiken und Ärger auf sich nimmt: Ihr Weg hat sie bis vor das Bundesverfassungsgericht geführt. "Sie wurde nicht zufällig zur Symbolfigur des neuen Protestes. Diese ruhige, zugewandte ältere Frau weiß genau, was sie tut." Die Autoren beleuchten nicht nur die überaus schwierige und aktuelle Thematik eingehend, sondern sie porträtieren gleichzeitig gekonnt die Protagonistin. Und: "Was Kristina Hänel anfing, ist zu einem Streit geworden, der bis in die Bundesregierung reichte."

Die Ausschreibung des "Deutschen Medizinjournalistenpreis" soll die Bedeutung hervorragender medizinjournalistischer Berichterstattung herausstellen und gleichzeitig fördern. Der Verband der Medizin- und Wissenschaftsjournalisten e. V. (VMWJ) und der Stifter, Bayer Vital GmbH, wollen mit dieser Ausschreibung ein Zeichen für medizinischen und wissenschaftlichen Journalismus setzen, der breite Gruppen der Bevölkerung erreicht und zum Wissen um relevante Gesundheitsthemen beiträgt.

Deutscher Medizinjournalistenpreis 2017 geht an Moritz Aisslinger

15.10.2018

Deutscher Medizinjournalistenpreis 2017: Moritz Aisslinger ist es gelungen, einen bewegenden Text zu verfassen, der überraschende Erkenntnisse vermittelt, und der keinen Leser kalt lassen kann.

Am vergangenen Freitag haben wir den von der Bayer Vital GmbH mit Euro 5.000,- ausgestatteten Deutschen Medizinjournalistenpreis verliehen. Ausgezeichnet wurde Moritz Aisslinger für herausragende medizinjournalistische Berichterstattung. Die Jury hatte in diesem Jahr 51 Bewerbungen aus den Bereichen Print und Online zu beurteilen.

Unser Vorstands- und Jurymitglied Dr. Thomas Bleich, Wissenschafts- und Medizinredakteur beim ZDF in Mainz, betonte in seiner Laudatio, dass es dem Autor gelungen ist, den Leser auf eine spannende Reise in die Gedankenwelt eines an der neurologischen Erkrankung "Amyotrophe Lateralsklerose" betroffenen Menschen mitzunehmen. Der Patient ist nicht mehr in der Lage mit der Wange zu zucken oder mit den Augen zu blinzeln oder mit seiner Umgebung zu kommunizieren.

Im Artikel dreht sich alle um die Kernfrage "Was mag der Patient wohl denken" und Moritz Aisslinger begegnet all den darum rankenden Fragen mit klaren Worten: Er schildert, wie neurobiologische Signale – nichts anderes sind Gedanken – aufgezeichnet und als "ja" oder "nein" gedeutet werden können, ohne dass sich der Denkende bewegen oder einen einzigen Ton sagen muss. Mit sprachlicher Leichtigkeit nimmt Moritz Aisslinger dabei den Leser mit, auf einen fundierten Exkurs zum Thema "Locked In Syndrom". Er beschreibt wie  Blutflussveränderungen des Gehirns beim Denken mit Hilfe von Infrarot-Sonden in Computersignale übersetzt werden können.

Moritz Aisslinger ist es gelungen, einen bewegenden Text zu verfassen, der überraschende Erkenntnisse vermittelt, und der keinen Leser kalt lassen kann. Er bewegt sich virtuos zwischen verschiedenen Darstellungsformen: Der Reportage und dem Portrait. Und er streut dabei immer wieder allgemeinverständlichen erklärenden Sachtext ein, der Hintergrundinformationen liefert.

Im Portrait des Hirnforschers Nils Birbaumer legt er dessen faszinierende Geschichte dar, legt offen, was ihn antreibt, vor welchen Hürden er steht – und was sein großes Lebensziel ist: Dass Patienten wie Fabio Furin in Zukunft über ihre Gedanken nicht nur auf geschlossene Fragen mit einem "Ja" oder "Nein" reagieren, sondern dass sie von sich aus wieder ganze Worte äußern können.

Den Beitrag von Moritz Aisslinger lesen Sie im Volltext hier:
www.zeit.de/2017/47/hirnforschung-niels-birbaumer-gedankenlesen-gelaehmte-patienten/komplettansicht

Deutscher Medizinjournalistenpreis 2016 geht an Roland Schulz

14.09.2017

Der Deutsche Medizinjournalistenpreis 2016 geht an Roland Schulz für seinen Beitrag „Ganz am Ende“, der im Juni 2016 im SZ Magazin (Süddeutsche Zeitung) erschien.

Der Verband der Medizin- und Wissenschaftsjournalisten e. V. (VMWJ) verleiht heute den von der Bayer Vital GmbH mit Euro 5.000,- ausgestatteten Deutschen Medizinjournalistenpreis. Die Jury hatte in diesem Jahr 32 Bewerbungen aus den Bereichen Print und Online zu beurteilen.

Roland Schulz schildert in seinem fesselnden Beitrag ausführlich, was während der letzten Lebenstage eines sterbenden Menschen in dessen Körper und Geist passiert.

„Der Autor greift damit ein Thema auf, das so gesellschaftsrelevant wie wenige ist, gleichzeitig aber von den meisten Menschen komplett verdrängt wird. In seinem Beitrag gelingt es ihm – insbesondere auch durch die direkte Ansprache des Lesers mit „Du“ – von Anfang an eine persönliche Betroffenheit und eine anhaltende Spannung zu erzeugen“, erläutert Dr. Klaus Fleck, Vorstandsmitglied des VMWJ.

Die Qualität des Beitrags ist vielfältig. Den Prozess des Sterbens beschreibt der Autor in klarer, einfühlsamer – und dennoch schonungsloser – Sprache, so die einhellige Meinung der Jury: Immer wieder wird dabei der Gegensatz zwischen den formalen medizinisch-wissenschaftlich Abläufen und der persönlichen Bedeutung für den Sterbenden und dessen Gefühlswelt aufgezeigt.

„Der Text entwickelt einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann, man liest weiter, obwohl das Unbehagen zunimmt. Am Ende ist man tief bewegt“, so Klaus Fleck. Vielleicht sei damit ein kleiner Schritt getan, das Thema Sterben nicht gleich wieder aus der Alltagsrealität zu verbannen. Der Beitrag fördert nach Meinung der Jury das Verständnis für die Situation Sterbender und damit für ein Thema, das auch in der Versorgungsrealität in Deutschland noch nicht den Stellenwert hat, der ihm gebührt.

Der 1976 geborene Roland Schulz studierte an der Deutschen Journalistenschule in München Journalistik, Geschichte und Politische Wissenschaft.

Nach der Ausbildung arbeitete er unter anderem im Auftrag der Wochenzeitung „Die Zeit“ und von Magazinen wie „Geo“, „mare“ oder „Neon“. Von 2008 bis 2012 war er Autor bei „Geo“. Seitdem schreibt er für das Magazin der „Süddeutschen Zeitung“. Seine Reportagen wurden mit mehreren Journalistenpreisen ausgezeichnet, unter anderem dem Deutschen Reporterpreis, dem Hansel-Mieth- und dem Theodor-Wolff-Preis.

Deutscher Medizinjournalistenpreis 2015 geht an Vivian Pasquet

24.09.2016

Vivian Pasquet für herausragende medizinjournalistische Berichterstattung ausgezeichnet

Der Deutsche Medizinjournalistenpreis 2015 geht an Vivian Pasquet für ihren Beitrag „Ein süßer Sieg“ zum Thema Polio, der im August 2015 im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ erschien.

Der Verband der Medizin- und Wissenschaftsjournalisten e. V. (VMWJ) verlieh vergangenen Freitag den von der Bayer Vital GmbH mit Euro 5.000,- ausgestatteten Deutschen Medizinjournalistenpreis. Die Jury hatte in diesem Jahr 25 Bewerbungen aus den Bereichen Print und Online zu beurteilen.

Vivian Pasquet erzählt in ihrem Beitrag „Ein süßer Sieg“ vom Triumph der Vereinten Nationen im Kampf um die Ausrottung des Polio-Virus. Es ist auch die Geschichte eines kleinen Mädchens, das 2011 als letzter Mensch in Indien an der Kinderlähmung erkrankte; seither ist das Land poliofrei.

„Der Autorin gelingt es, das Schicksal der kleinen Patientin, der sie selbst begegnet ist, und den weltweiten Kampf gegen das heimtückische Virus in einer gleichermaßen bewegenden wie faszinierenden Geschichte zu erzählen. Mühelos gelingt es ihr, medizinhistorische Rückblenden mit dem Jetzt zu verbinden und aktuelle Erfolge genauso wie schier unlösbare Probleme von breit angelegten Impfkampagnen darzustellen“, erläuterte Dr. Oliver Erens, Vorsitzender des VMWJ.

Im Mittelpunkt stehen dabei immer Menschen und Schicksale. Vivian Pasquet sät trotz des bedrückenden Themas kein Mitleid. Sie berichtet beinahe nüchtern und doch mitreißend mit medizinjournalistischer Bravour, so die einhellige Meinung der Jury. Sie lässt den Leser teilhaben an einer der größten Erfolgsgeschichten der Weltgemeinschaft. Erens betonte: „Dass 194 Nationen miteinander kooperieren, sich nicht nur ein gemeinsames Ziel setzen, sondern es erreichen. In der heutigen Zeit ist das eine Story, die nicht nur begeistert, sondern auch Mut macht – und das weit über den medizinischen Kontext hinaus."

Die 1984 in Stuttgart geborene Vivian Pasquet absolvierte neben einem Grundstudium der Rechtswissenschaften in Passau auch das Studium der Humanmedizin in Würzburg und Granada, mit Stationen in Cambridge, Montevideo, Nassau und Zürich. Der Besuch der Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg und die Promotion zur Dr. med. schlossen sich an. Seit Dezember 2014 arbeitet Pasquet als freie Journalistin, hauptsächlich für „Der Spiegel“ und „GEO“.

Deutscher Medizinjournalistenpreis 2014 geht an Andreas Wenderoth

26.09.2015

Vergangenen Freitag verlieh der Verband der Medizin- und Wissenschaftsjournalisten e. V. (VMWJ) erstmals den von Bayer HealthCare Deutschland mit Euro 5.000,-  ausgestattenen Deutschen Medizinjournalistenpreis. Die Jury hatte in diesem Jahr 50 Bewerbungen aus den Bereichen Print, Hörfunk und Fernsehen zu beurteilen.

Der Deutsche Medizinjournalistenpreis 2014 geht an Andreas Wenderoth für seinen Beitrag „ein halber held“, der im November 2014 im Magazin Geo erschien. Das Titelthema der Ausgabe war „Demenz“.

Dr. Oliver Erens, Vorsitzender des VMWJ: „Es ist sicherlich nicht das erste Porträt eines Demenzkranken, das der Autor hier geschrieben hat. Aber es ist vielleicht das eindrücklichste.“ Journalisten sollen über Dinge berichten, die um sie herum geschehen. Sachliche Distanziertheit gehört zu den ungeschriebenen Gesetzen für jeden Autor, egal in welchem Medium. „Andreas Wenderoth setzt sich bewusst über diesen Kodex hinweg und schildert höchst emotional als Ich-Erzähler, was seinem demenzkranken Vater und damit auch seiner Mutter widerfährt“, betonte Erens im Rahmen der Preisverleihung am 26. September in Düsseldorf. Andreas Wenderoth nimmt nicht nur Anteil am Geschehen, er ist Teil des Geschehens.

Der Titel „ein halber held“ ist ein ironischer Begriff, der vom Vater stammt. So empfindet er sich, seit ihm der Alltag entgleitet. Sein Sohn beschreibt die ungeheuren Belastungen für die Umwelt des Erkrankten. Er tut dies nach Einschätzung der Jury treffender als so manche hochtrabende Dokumentation.

Der 1965  in Berlin geborene Andreas Wenderoth absolvierte von 1984 bis 1991 nicht nur das Studium der Politologie und Geografie, sondern studierte auch Stadt- und Regionalplanung. Nebenbei arbeitete er als Radio-Autor. Es schlossen sich ein Volontariat und eine Tätigkeit als Lokalredakteur einer Zeitung an. Seit 1995 ist Wenderoth freier Autor für diverse namhafte Printmedien (u. a. SZ-Magazin, Zeit-Magazin, GEO, Focus, Stern).

Hier finden Sie den Artikel von Andreas Wenderoth zum Nachhören.

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